Heiliges Land: Armenische Christen feiern Weihnachten
Jerusalem/Bethlehem, 19.1.2023 (KAP/KNA) Mit dem feierlichen Einzug ihres Patriarchen in Bethlehem haben die armenischen Christen des Heiligen Landes am Mittwoch ihr Weihnachtsfest begonnen. Mit einem Prozessionszug gefolgt von Priestern und Gläubigen startete der armenisch-apostolische Patriarch von Jerusalem, Nourhan Manougian, am Armenischen Patriarchat in der Jerusalemer Altstadt. Er passierte den israelischen Checkpoint und wurde auf dem Bethlehemer Krippenplatz von politischen und kirchlichen Vertretern begrüßt.
Wie beim Einzug des Lateinischen Patriarchen am 24. Dezember wurde auch das armenische Kirchenoberhaupt von einer großen Menschenmenge mit Dudelsack-Gruppen und Pfadfinder-Abteilungen begrüßt. Anschließend begab er sich in die Geburtskirche und zur Grotte unter dem Kirchenbau, wo nach der Überlieferung die Krippe Jesu stand. Begleitet wurde der Jerusalemer Patriarch von Erzbischof Sahak Mashalian, dem armenischen Patriarchen von Konstantinopel.
Anders als die Katholiken, die Weihnachten am 24./25. Dezember begehen, und die meisten orthodoxen Kirchen, die die Geburt Christi nach dem Julianischen Kalender am 6./7. Jänner feiern, folgt das Hochfest der Armenier im Heiligen Land erst zwei Wochen später. Die armenische Kirche feiert die Geburt Jesu gemeinsam mit dem Epiphanie-Fest am 6. Jänner. Im Armenischen Patriarchat von Jerusalem wird aber nicht, wie sonst in der armenischen Kirche inzwischen üblich, der Gregorianische Kalender verwendet, sondern der Julianische. Deshalb wird in Jerusalem Weihnachten erst am 18./19. Jänner gefeiert.
Orthodoxes Fest der Taufe Jesu
Fast gleichzeitig mit den armenischen Weihnachtsfeiern leitete der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. am Mittwoch die Feiern zum Fest der Taufe Jesu am Jordan. Von Jerusalem aus begab er sich nach Jericho und führte dann eine Prozession mit Tausenden Christen, Diplomaten und Touristen zu der auf dem Westufer des Jordan gelegenen traditionellen Taufstätte Christi.
Nach Gebeten im Johannes-Kloster ging Theophilos III. die rund 200 Meter zum Flussufer hinunter. Die Vesper und der Gottesdienst zur Segnung des Wassers wurden auf einer Plattform am Fluss gefeiert. Der Gottesdienst endete mit dem Eintauchen des Kreuzes in den Fluss. Derselbe Gottesdienst wurde nach lokalen Medien gleichzeitig auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses begangen, wo auf jordanischem Boden ebenfalls an die Taufstätte Christi erinnert wird, die von mehreren christlichen Klöstern und Kirchen umgeben ist.
Quelle: Kathpress